Die Küche Europas befindet sich in einem drastischen Wandel. Statt Bacalao und Steak werden in Portugal Döner und Falafel gegessen. In Deutschland gibt es Börek und gebratenen Reis und in Russland kommt statt Borschtsch Pide auf den Tisch. Die Zuwanderung von außerhalb Europas hat den Kontinent verändert und in kulinarischer Hinsicht wird das ganz deutlich sichtbar. Welche Folgen dies in der Zukunft noch haben wird, ist heute nicht absehbar. Klar ist jedoch, dass der Trend zu einer kulinarischen Monokultur geht.
Orientalische Gerichte auf dem Vormarsch
Gerichte wie der Döner oder der mit ihm verwandte Yufka bieten eine Reihe von Vorteilen: Sie kosten recht wenig und können problemlos auf der Hand und unterwegs gegessen werden. In einer durch und durch auf Wachstum und Erreichbarkeit ausgerichteten Welt sind sie daher mit einigen natürlichen Vorteilen ausgestattet. Die Kombination aus geschmacksintensivem Fleisch, würzigen Soßen und hellem Brot macht die Gerichte für den Massenmarkt kompatibel. Es möchte wohl kaum jemand bestreiten, dass ein Döner gut schmeckt. Darin liegt jedoch auch die große Gefahr. Ähnlich wie mit Burgern großer Ketten erobern Döner, Falafel und ähnliche Gerichte die Welt und erschaffen eine langweilige Monokultur.
Vorteile von Döner, Falafel und anderen Speisen
Speisen, die sich bequem in der Hand verzehren lassen, gibt es beileibe nicht viel. Die deutschen Varianten, wie zum Beispiel die Currywurst, haben das Problem, dass man damit beim Essen nur allzu gerne kleckert. Es ist also schon gut erklärbar, warum sich Gerichte wie der Döner oder die Falafel so weit verbreitet haben. Im Falle der Falafel kommt hinzu, dass diese Speise auf Basis von Kichererbsen vollständig ohne Fleisch auskommt. Damit nicht genug: Sie ist in den meisten Varianten der Zubereitung sogar vegan.
Zwischen Lissabon und Moskau breiten sich neue Speisen aus
Das Interessante an der kulinarischen Entwicklung ist, dass im Grunde ganz Europa davon betroffen ist, nicht nur die EU. Auch in Staaten wie Russland oder der Lettland gibt es eine starke Einwanderung von außerhalb Europas, die den Döner in die entlegensten Winkel der Länder bringt.
Mögliche Gegenmaßnahmen zu einer kulinarischen Monokultur
Die Regierungen des Kontinents müssen sich fragen, ob sie eine kulinarische Monokultur dulden wollen oder nicht. Um die heimischen Speisen zu retten, braucht es jedenfalls große Anstrengungen.
Wie kann sich der Verkauf dieser Speisen finanziell lohnen?
In der Gastronomie setzt man sich in der Regel nur durch, wenn man kreativ ist. Beim Döner scheint diese Regel jedoch nicht zu gelten, denn oft können in einer Straße mehrere Dönerbuden überleben.