Das Kneipensterben nimmt Fahrt auf

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In ganz Europa geht ein Geist herum. Ein Geist, der die klassische Kneipe in einem Land nach dem anderen aussterben lässt. Die Gewohnheiten der Menschen haben sich in den westlichen Gesellschaften derart geändert, dass für Kneipen kaum noch Platz scheint. An deren Stelle sind hippere Bars und Diskos getreten oder die Menschen bleiben gleich ganz daheim. Letzteres geschieht häufig dann, wenn man zu Hause einen Videostreaming-Dienst abonniert hat. Gemütliches Filme- oder Serien-Schauen mit dem Partner und das Zocken an der Konsole sind mittlerweile weiter verbreitet als der Kneipengang am Wochenende.

Der Wandel im Verhalten der Bürger

Die neuen Medien waren wohl der Wegbereiter für einen großen Wandel im Verhalten der Bürger. Heute ist es keineswegs mehr selbstverständlich, an Freitagen oder Samstagen die Kneipe von nebenan aufzusuchen. Stattdessen stehen Netflix, DAZN und andere Streaming-Dienste hoch im Kurs. Überhaupt gilt die klassische Kneipe eher als eine Männerdomäne. In Zeiten von Emanzipation und Feminismus sind erwachsene Männer, die auf ein paar Bier ausgehen, gesellschaftlich fast schon verpönt.

Wo und warum die Kneipen aussterben

Neben der beschriebenen Ursache des gesellschaftlichen Wandels sterben die Kneipen auch durch eine immer stärkere Konkurrenz aus. Viele Sportvereine sind dazu übergegangen, sich eigene Vereinshütten zu schaffen oder das Vereinsheim auszubauen. Ging man früher als Fußballmannschaft gemeinsam in die Kneipe, hat man sich heute eben andere gemütliche Orte geschaffen.

Nicht nur Deutschland ist davon betroffen

Mit dem Kneipensterben ist Deutschland bei Weitem nicht alleine. Andere europäische Staaten wie die Niederlande oder Belgien sind davon ebenso betroffen. Besonders dramatisch ist die Entwicklung auf der Insel. In Großbritannien schlossen in den vergangenen Jahren bereits tausende Pubs. Wo die Kneipe zum Kulturgut gehört, ist dies natürlich schockierend.