Wer sich heute in einer deutsche Großstadt auf die Suche nach traditionellem und landestypischem Essen macht, wird meist enttäuscht werden. Tatsächlich befindet sich die deutsche Küche landesweit auf dem Rückzug. Immer mehr traditionelle Gaststätten schließen für immer, und statt Currywurst und Königsberger Klopse gibt es dann eben Döner und Falafeln. Ein Ende dieser Entwicklung ist angesichts steigender Zuwanderung momentan nicht in Sicht. Zugleich scheinen viele Deutsche ihre eigene Kultur nicht mehr allzu stark pflegen zu wollen.
Die deutsche Gaststätte stirbt aus
Für ausländische Touristen zeigt sich in Deutschland nicht selten ein erschreckendes Bild. Ob in Mecklenburg-Vorpommern oder im tiefsten Bayern: Der Verfall der deutschen Gastronomie-Kultur ist überall sichtbar. Selbst am Königssee im Berchtesgadner Land ist es mittlerweile einfacher, vietnamesisch oder türkisch zu essen als traditionell bayrisch. Damit geht unserem Land ein wichtiger Teil unserer Kultur verloren. Es ist durchaus fraglich, ob es bei dieser Entwicklung noch ein Zurück gibt. Ähnlich wie bei Sprachen ist es kaum möglich, etwas einmal verloren Gegangenes wieder ins Leben zu rufen. Bewohner aus allen Landesteilen können sich freilich fragen, was sie im Kleinen dagegen tun können, dass wir schon bald ein Land ohne eigenständige Kultur sind. Schließlich finden sich chinesische oder arabische Restaurants auch in zahlreichen anderen Ländern ebenso wie in Deutschland.
Gründe für den Niedergang der deutschen Gastronomie
In vielen Regionen hat es sich zu einem regelrechten Luxus entwickelt, im Restaurant essen zu gehen. Tatsächlich gibt es jedoch viele weitere Gründe, warum sich die deutsche Gastronomie im Niedergang befindet. Allem voran findet in dieser Branche eine Überalterung statt, wenn nur noch wenige Menschen unter fünfzig das Wochenende nutzen, um gemeinsam essen zu gehen. Viel lieber wird der Service der Lieferdienste in Anspruch genommen oder man kauft beim Supermarkt um die Ecke ein. Gerade Anbieter wie REWE oder EDEKA sind dazu übergegangen, nun auch warmes Essen zu verkaufen. Die klassische, deutsche Gaststätte ist da in den Hintergrund gerückt.
Mehr als nur Currywurst und Schnitzel – Was die deutsche Küche ausmacht
Die deutsche Küche ist mindestens so vielseitig wie unser Land selbst. Entsprechend den geografischen Gegebenheiten haben sich je nach Region ganz unterschiedliche Gerichte durchsetzen können. Im Norden isst man gerne Labskaus und Scholle mit Krabben und Speck, in der Mitte sind es Sauerbraten oder Kartoffelpuffer, im Süden dagegen Haxe und Schweinsbraten. Gesamtdeutsche Gerichte existieren nur bedingt.
Spezialitäten aus allen Teilen des deutschen Kulturraumes
Einige Spezialitäten bestimmter Regionen sind im ganzen Land angesagt. Allen voran die Weißwurst aus Bayern und die Rostbratwurst aus Thüringen.
Retten, was noch zu retten ist
In der Schwäbischen Küche waren einst saure Kutteln eine beliebte Spezialität. Sie werden aus den verschiedenen Mägen von Rindern hergestellt. Da sie bei der jungen Generation nicht mehr gegessen werden, stehen sie vor dem Aussterben.